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Qatar besitzt einen von rund 20 Orten weltweit, an denen sogenannte singende Sanddünen existieren.

Bis heute streiten sich Wissenschaftler über die genaue Erklärung für dieses Naturphänomen. Dabei entsteht der Klang, den man als Vibrieren, Summen, Klingen, Quieken oder auch Grummeln bezeichnen könnte, einerseits durch Wind, der Sand auf die windabgewandte Seite der Düne bläst. Andererseits durch das Betreten und in Bewegung Versetzen des Abhangs oder auch des Kamms der Düne. Dabei kann man in sitzender Haltung mit dem Hintern, Füßen oder Händen verschiedene Tonhöhen erzeugen. Ich habe mir vorgestellt, dass man in einer koordinierten Aktion mehrerer Personen sogar Harmonien und Rhythmen erzeugen könnte. Das bleibt zu probieren, bis mich irgendwann musikalisch passionierte Menschen besuchen mit denen ich das Experiment wagen werde.

Mit dem Auto gelangt man in einer guten Dreiviertelstunde vom Zentrum Dohas an die Dünen. Dabei passiert man einerseits einen amerikanischen Militärstützpunkt,  andererseits ein paar Ölpipelines. Diese führen alle nach Messaieed; Das Zentrum der erdölchemischen Industrie in Qatar. Die Mischung aus Militär, lebensfeindlicher Wüste und dem Erdöl haben etwas bedrohliches an sich.

Der Sand selbst aber erinnert an Vogelsand für Hausvögel, wenngleich er ungleichmäßiger gefärbt ist. Jeder Tritt bringt den Sand ins Fließen, welches eher an eine Flüssigkeit, denn an Sandkörner erinnert. Wenn ich in Qatar Snowboard fahren wollte, dann hier. Also eher Sandboard. Das besteigen an der Leeseite habe ich als extrem anstrengend empfunden, auf der Luvseite ist der Sand hart und ziemlich trittfest. Daher lohnt sich das abfahren auf der Leeseite und das umrunder der Düne zum erneuten besteigen.

Schon Marco Polo und andere Entdecker begegneten dem Phänomen der singenden Dünen und glaubten unter anderem an böse Geister, welche die Reisenden vom Weg abbringen wollen. Aber nun versuchen etliche Wissenschaftler der genauen Ursache für das Klangphänomen auf die Spur zu kommen.

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